Es war ein lauer Oktobertag. Elisabeth und ich standen vor einer alten Villa mit einem großen Garten. Die Blätter der Bäume leuchteten gelb, rot und orange. Neben uns standen zwei Koffer.
Elisabeth drückte auf die Klingel. Wir warteten. Die Vöge l zwitscherten. Sie kli ngelte ein zweites Mal.
„Vielleicht ist sie nicht zu Hause „.", sagte ich .
„Quatsch! Sie hat ,zehn' gesagt", sagte Elisabeth. „U nd es ist jetzt genau fünf vor zehn. Sie ist eigentlich immer sehr pünktlich."
„Mmh", sagte ich. „Warum rufst du sie nicht einfach an ?"
Elisabeth seufzte, nahm ihr Telefon aus der Jackentasche und wählte eine Nummer.
Ich schaute mich um. Die Vi lla stand auf einem kle inen Hang mit Blick auf den blauen Zürichsee. Im Hintergrund
sah ich die weißen Gipfel der Alpen. Wir waren nicht weit von der Innenstadt entfernt, aber es war sehr still hier.
„Verdammt! ", rief Elisabeth und starrte auf ihr Telefon.
„Mein Guthaben ist leer."
„Gibt es hier ei nen Kiosk oder so etwas?", fragte ich.
„Nein", sagte sie und schüttelte den Kopf „Ich kenne die Gegend hier sehr gut."
„Hat sie vie lleicht vergessen, dass wi r kommen?", sagte ich.
„Unsinn!", rief Elisabeth. „Sie ist vielleicht schon etwas älter, aber sie ist doch nicht dement! Gestern Abend am Bahn hof habe ich mit ihr telefoniert. Sie hat gesagt, sie freut sich auf unseren Besuch."
Es war eine lange Zugfahrt gewesen von Wien nach Zürich, ungefähr acht Stunden. Wir hatten einen Schlafwagen gebucht. Aber geschlafen hatten wir kaum. Denn das WLAN im Zug war sehr langsam. Und wir hatten die ganze Nacht erfolglos versucht, den Film Der Dritte Mann zu streamen.
El isabeth rieb sich die Augen und sagte: „Und was sollen wir jetzt machen?"
lm schlimmsten Fall gehen wir einfach in ein Hotel", sagte ich.
Sie presste die Lippen zusammen. „Ein Hotel? Mensch, Dino! Wir sind in Zürich! Hast du eine Ahnung, was das kostet?!"
Ich zuckte mit den Achseln . „Aber was ist die Alternative? Willst du im Freien schl afen?"
In dem Moment hörten wir hinter uns das Geräusch von Autoreifen auf dem Kiesweg. Elisabeth drehte sich um und rief: „Hey, da ist sie! Tante Vreni!" Ein schwarzer BMW parkte vor der Villa und Elisabeths Tante stieg aus dem Wagen. Sie trug einen weinroten Mantel und hochhackige Schuhe. Auf ihrem Kopf saß eine dunkelblaue Baskenmütze. „Lisbeth!", rief sie und kam mit ausgebreiteten Armen auf Elisabeth zu. Sie umarmte sie und küsste sie dreimal auf die Wange.
„Habt ihr lange gewartet?", fragte sie.
„Nein, nein", antwortete Elisabeth.
„Ich war gerade beim Bäcker", sagte Tante Vreni und schaute auf die Uhr. „Oh, es ist schon drei nach! Das tut mir schrecklich leid!" „Schon gut", sagte Elisabeth und warf mir einen Blick zu. Dann zeigte sie auf mich und sagte: „Das ist übrigens Dino!"
„Grüezi!", sagte Tante Vreni. Ich streckte meine Hand aus, aber sie küsste mich ebenfalls dreimal auf die Wange. Ihr Parfüm roch nach Trockenblumen und Mundwasser.
„Äh „. hallo!", sagte ich und unterdrückte einen Impuls, über meine Wange zu wischen .
„ Dino kommt aus Sizilien ", sagte Elisabeth.
„Wirklich?", sagte Tante Vren i zu mir. „ Ich bin 1m Tessin zur Schule gegangen! Come stai?"
„ Das ist in der italienischen Schweiz", erklärte Eli sabeth.
„Ah", sagte ich. „Natürlich."
„ Mein Italienisch war einmal ziemlich gut", sagte Tante Vreni. „Aber ich habe sehr viel vergessen. Leider."
Das macht nichts", sagte Elisabeth. „ Dino spricht sehr gut Deutsch."
„ Aber kein Schwiizerdüütsch, oder?", sagte Tante Vreni und lächelte.
„Wie bitte?", sagte ich und runzelte die Stirn.
„Schweizerdeutsch", sagte Tante Vreni.
„ Ah , äh „. nein", sagte ich. „Ist das ein Dialekt?"
„ Für uns Schweizer ist es viel mehr als nur ein Dia lekt!", sagte Tante Vren i. „Es ist Teil unserer Identität!"
„Keine Sorge", flüsterte Elisabeth. „Ich verstehe das auch kaum."
„Kommt, Kin der!", rief Tante Vreni und ging zur Haustür. „Ihr seid bestimmt erschöpft!"
Ich wischte über meine Wange, nahm meinen Koffer und wir betraten die Villa.
Elisabeth drückte auf die Klingel. Wir warteten. Die Vöge l zwitscherten. Sie kli ngelte ein zweites Mal.
„Vielleicht ist sie nicht zu Hause „.", sagte ich .
„Quatsch! Sie hat ,zehn' gesagt", sagte Elisabeth. „U nd es ist jetzt genau fünf vor zehn. Sie ist eigentlich immer sehr pünktlich."
„Mmh", sagte ich. „Warum rufst du sie nicht einfach an ?"
Elisabeth seufzte, nahm ihr Telefon aus der Jackentasche und wählte eine Nummer.
Ich schaute mich um. Die Vi lla stand auf einem kle inen Hang mit Blick auf den blauen Zürichsee. Im Hintergrund
sah ich die weißen Gipfel der Alpen. Wir waren nicht weit von der Innenstadt entfernt, aber es war sehr still hier.
„Verdammt! ", rief Elisabeth und starrte auf ihr Telefon.
„Mein Guthaben ist leer."
„Gibt es hier ei nen Kiosk oder so etwas?", fragte ich.
„Nein", sagte sie und schüttelte den Kopf „Ich kenne die Gegend hier sehr gut."
„Hat sie vie lleicht vergessen, dass wi r kommen?", sagte ich.
„Unsinn!", rief Elisabeth. „Sie ist vielleicht schon etwas älter, aber sie ist doch nicht dement! Gestern Abend am Bahn hof habe ich mit ihr telefoniert. Sie hat gesagt, sie freut sich auf unseren Besuch."
Es war eine lange Zugfahrt gewesen von Wien nach Zürich, ungefähr acht Stunden. Wir hatten einen Schlafwagen gebucht. Aber geschlafen hatten wir kaum. Denn das WLAN im Zug war sehr langsam. Und wir hatten die ganze Nacht erfolglos versucht, den Film Der Dritte Mann zu streamen.
El isabeth rieb sich die Augen und sagte: „Und was sollen wir jetzt machen?"
lm schlimmsten Fall gehen wir einfach in ein Hotel", sagte ich.
Sie presste die Lippen zusammen. „Ein Hotel? Mensch, Dino! Wir sind in Zürich! Hast du eine Ahnung, was das kostet?!"
Ich zuckte mit den Achseln . „Aber was ist die Alternative? Willst du im Freien schl afen?"
In dem Moment hörten wir hinter uns das Geräusch von Autoreifen auf dem Kiesweg. Elisabeth drehte sich um und rief: „Hey, da ist sie! Tante Vreni!" Ein schwarzer BMW parkte vor der Villa und Elisabeths Tante stieg aus dem Wagen. Sie trug einen weinroten Mantel und hochhackige Schuhe. Auf ihrem Kopf saß eine dunkelblaue Baskenmütze. „Lisbeth!", rief sie und kam mit ausgebreiteten Armen auf Elisabeth zu. Sie umarmte sie und küsste sie dreimal auf die Wange.
„Habt ihr lange gewartet?", fragte sie.
„Nein, nein", antwortete Elisabeth.
„Ich war gerade beim Bäcker", sagte Tante Vreni und schaute auf die Uhr. „Oh, es ist schon drei nach! Das tut mir schrecklich leid!" „Schon gut", sagte Elisabeth und warf mir einen Blick zu. Dann zeigte sie auf mich und sagte: „Das ist übrigens Dino!"
„Grüezi!", sagte Tante Vreni. Ich streckte meine Hand aus, aber sie küsste mich ebenfalls dreimal auf die Wange. Ihr Parfüm roch nach Trockenblumen und Mundwasser.
„Äh „. hallo!", sagte ich und unterdrückte einen Impuls, über meine Wange zu wischen .
„ Dino kommt aus Sizilien ", sagte Elisabeth.
„Wirklich?", sagte Tante Vren i zu mir. „ Ich bin 1m Tessin zur Schule gegangen! Come stai?"
„ Das ist in der italienischen Schweiz", erklärte Eli sabeth.
„Ah", sagte ich. „Natürlich."
„ Mein Italienisch war einmal ziemlich gut", sagte Tante Vreni. „Aber ich habe sehr viel vergessen. Leider."
Das macht nichts", sagte Elisabeth. „ Dino spricht sehr gut Deutsch."
„ Aber kein Schwiizerdüütsch, oder?", sagte Tante Vreni und lächelte.
„Wie bitte?", sagte ich und runzelte die Stirn.
„Schweizerdeutsch", sagte Tante Vreni.
„ Ah , äh „. nein", sagte ich. „Ist das ein Dialekt?"
„ Für uns Schweizer ist es viel mehr als nur ein Dia lekt!", sagte Tante Vren i. „Es ist Teil unserer Identität!"
„Keine Sorge", flüsterte Elisabeth. „Ich verstehe das auch kaum."
„Kommt, Kin der!", rief Tante Vreni und ging zur Haustür. „Ihr seid bestimmt erschöpft!"
Ich wischte über meine Wange, nahm meinen Koffer und wir betraten die Villa.